Anneau du Rhin??? Bei der Bekanntgabe des Rennkalenders werden sich viele gefragt haben, was denn da gebucht wurde. Tatsächlich ist diese Rennstrecke nicht sehr bekannt, was die Ausgangslage nicht minder spannend gestaltet.
Also haben wir uns an diesem Wochenende im Elsass getroffen, einige Racer aus der Truppe (vornehmlich die Schweizer) waren am Donnerstag gegen Abend schon da um beim organisieren des Fahrerlagers zu helfen. Auf den Bildern war zu erkennen, dass der vorhandene Platz wohl eher knapp sein würde.
Jedenfalls hat der ganze Event wohl alle Erwartungen mehr als erfüllt, angefangen bei der Infrastruktur, der Freundlichkeit des Personals und nicht zuletzt bei der Rennstrecke mit der langen Geraden von rund 1000 Metern. Dass bis Sonntagmittag sogar das Wetter mitspielte war fast die Krönung.
Am Freitagabend bestand die Gelegenheit ein einstündiges freies Training zu buchen. Fast alle, die schon da waren haben die Gelegenheit genutzt die fremde Strecke kennenzulernen. Die Meinungen dazu waren durchaus positiv. Marcus Weidenbach blieb sogar mit trockenem Tank stehen, weil das Fahren soviel Spass bereitet hatte. Die Dunkelheit gegen 20 Uhr setzte dann unserem Treiben ein Ende.
Qualifikation Samstag, den 18. September 2021, 11.35 Uhr
Leider konnten nicht alle gemeldeten Fahrer am Qualy teilnehmen. Harald Raschke brachte seinen TR7 V8 nicht richtig zum Laufen, Florian Lübbert und Cor Visser konnten gar nicht erst anreisen. So waren dann leider nur 17 Renner in der Boxengasse aufgestellt. Die bestvertretene Marke war, wie meistens MG. Die Bestzeit wurde aber für den TVR von Philippe Vermast notiert. Trotz erstmaligem Fahren hier im Elsass lag er knapp 2 Sekunden vor Marcus Weidenbach im TR6. Schon auf Platz 3 folgte der erste MG mit Melle van der Wal. Dahinter folgten 2 weitere MG und auf dem 6. Startplatz Detlef Walter mit dem V8 Warwick. Der Lotus von Marcel Kutak hatte diesmal keine Probleme zu beklagen und klassierte sich auf dem 7. Platz. Lenneke Oostingh als einzige Frau im Feld stellte ihren MG auf den 16. Startplatz. Fast alle kamen heil durch das Qualy, Albert van der Wal und Franz Durrer hatten Probleme mit der Elektrik und bei René Grüters MG gab in der 7. Runde das Getriebe auf.
Ergebnis Qualifying
Rennen 1 Sonntag, den 19. September 2021, 10.10 Uhr, 45 Minuten
Um ca. 09.30 Uhr wurden wir von Jean Marc, unserem Paddock Betreuer zum Vorstart gerufen. Es wurde viel gearbeitet seit dem Qualy. Albert van der Wal und Franz Durrer hatten wohl die Ursache für die Elektrikprobleme beseitigen können und René Grüter hatte zu Hause ein Getriebe geholt, das am Samstag noch eingebaut wurde.
Also konnte die Einführungsrunde pünktlich gestartet und das Rennen mit fliegendem Start freigegeben werden. Die lange Gerade gleich zu Beginn sah leistungsstarke Fahrzeuge wie den Lotus Elan und den Warwick im Vorteil, so dass sie beim ersten Bremspunkt weit vorne lagen. Die Reifen des Anhang «K» Lotus und das eher hohe Gewicht des Warwick hatten die beiden Autos dann aber wieder zurückgebunden. Philippe Vermast fuhr vorne weg mit wenig Abstand folgten Marcus Weidenbach im TR6 und Melle van der Wal im MG. Diese beiden hatten kaum mehr als 1 sec. Abstand, es galt also keine Fehler zu machen. Um den 4. Platz lieferten sich Robin Rozema und René Grüter, beide MG bis am Schluss einen packenden Kampf. Am Schluss lag Robin Rozema 0.5 Sekunden vor René Grüter, ein bisschen zu viel Platz gelassen vor der Schikane reichten Robin Rozema zum Überholen. Auf die weiteren Plätze in der Divison 1 schafften es Michael Heusen/Nico Jaekel, Raymond Klompstra, Teun Bleijenberg und Lenneke Oostingh. In der Divison 2 war Marcel Kutak vor Franz Durrer, der mit dem Mini eine fantastische Zeit von 1.47.0 realisierte.
16 Racer waren am Schluss gewertet, es gab keine Unfälle und man sah fast nur zufriedene und lachende Gesichter im Paddock.
Ergebnis Rennen 1
Das Wetter verschlechterte sich zusehends und die Wahrscheinlichkeit eines Regenrennens am Nachmittag zeichnete sich ab.
Rennen 2 Sonntag, den 19. September 2021, 14.55 Uhr, 45 Minuten
Wie am Vormittag befürchtet hatte in der Zwischenzeit das Wetter umgeschlagen und es regnete ziemlich ausgiebig. Dies bedeutet also dass die Reifen mit dem besten Profil montiert werden müssen und bei den geschlossen Wagen Vorkehrungen gegen das Beschlagen der Scheiben getroffen werden sollten.
Das Feld von 16 Autos wurde vom Pacecar auf die Formationsrunde gebracht und bei Start/Ziel wurde durch die gelben Blinklichter eine 2. Einführungsrunde verordnet. Diese Massnahme war aus Sicherheitsgründen sicher sinnvoll damit sich alle noch besser auf die Verhältnisse einstellen konnten. Nach der Freigabe des Rennens preschte das Feld auf der langen Gerade Richtung der ersten Herausforderung. Vorne weg sind Marcus Weidenbach, Melle van der Wal, Robin Rozema und der Schreibende. Im leichten Rechtsknick am Ende der Geraden verlor Melle van der Wal seinen MG und kreiselte ins Kiesbett. René Grüter konnte Robin Rozema am Ende der Geraden überholen. Philippe Vermast steuerte am Ende der 2. Einführungsrunde die Boxen an, wohl wegen Problemen mit der Sicht. Für die Piloten der offenen Autos war der Regen kaum ein Problem. Die Reihenfolge auf der Strecke blieb so bestehen bis die Boxenstopps begannen. In der 8. Runde wurde dieser durch René Grüter absolviert, was Stefan Rozema auf den 2. Platz brachte. In der 9. Runde war Stefan Rozema beim Boxenstopp und konnte den 2. Platz halten, ebenso konnte Marcus Weidenbach seine Führung nach dem Boxenstopp in der 10. Runde behaupten. Wie meistens bei den Boxenstopps wird das Ganze ziemlich unübersichtlich, bei den schlechten Sichtverhältnissen noch zusätzlich. Nacht total 12 Runden wurde das Rennen wohl aus Sicherheitsgründen mit der roten Flagge abgebrochen. Die Herausforderung eines Rennens bei diesen Bedingungen wurde auch von Neulingen wie Lenneke Oostingh bravourös gemeistert, brachte sie doch ihren MGB auf dem tollen 5. Platz in der Klasse ins Ziel.
Albert van der Wal musste seinen Ersatzwagen auf der Gegengeraden abstellen und Ray Dwinger ist mit seinem TR5 in den abgestellten MG gerutscht. Dabei gab es an beiden Rennern Blechschaden. Peter Scheurer musste seinen TVR mit gebrochener Aufhängung nach der Schikane abstellen, Philippe Vermast hat wohl wegen der Sichtprobleme vorzeitig das Rennen abgebrochen.
Ergebnis Rennen 2
Alle detaillierten Resultate findet ihr unter Trophée Nostalgie by Hankook (ris-timing.be) .
Fazit zur Trophée Nostalgie
Die anfänglichen Bedenken auf dieser unbekannten, eher einfach ausgestatten Stecke ein Rennen zu fahren haben sich nicht bestätigt. Im Gegenteil, waren doch alle, die dabei waren angetan von der Strecke, der Infrastruktur und der Freundlichkeit der Rennorganisation. Die Leute von Kronos Events haben hier ganze Arbeit geleistet für eine gelungene Veranstaltung. Die meisten der Anwesenden freuen sich auf ein nächstes Mal im Elsass.